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BEWIRTSCHAFTUNG & MÄHTECHNIK
MÄHTECHNIKEN UND DEREN WIRKUNG
Eine extensive Bewirtschaftung insbesondere ein insekten- und tierschonende Mahd, ist ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt Artenvielfalt in Fauna & Flora. Die offensichtlichste Bedrohung für alle in den Wiesen lebenden Tiere sind die Mähgeräte selbst. Die Gründe für den schockierenden Rückgang unserer Insekten um bis zu 75% und die enormen Bestandsverluste bei Wiesenvögeln und Amphibien von mehr als 80% sind neben Bodenversiegelung, Landumnutzung zu Intensivbewirtschaftung sowie Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln insbesondere
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der Verlust von Fortpflanzungshabitaten und in die Verinselung der Lebensräume
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der Einsatz rotierender Mähwerke (im schlimmsten Fall sogar mit sog. Aufbereitern)
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ökologisch falsche Mahd-Zeitpunkt (zu früh im Jahr) und deren Häufigkeit (2-5 x pro Jahr)
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zu niedrige Schnitthöhe (< 10 cm Bodenabstand)
Tierschonend sind daher ausschliesslich extensiv bewirtschaftete Blumenwiesen und Blühstreifen, die nur einmal pro Jahr, frühestens Mitte August, mit Finger- oder Balkenmähwerken, ohne Einsatz von Aufbereiter, Zetter, Schwader und Ballenpresse erfolgt. Dabei sollte die Schnitthöhe mindestens 12 cm betragen. PRO-NATUR schreibt all diese tierschonenden Attribute in den Bewirtschaftungsverträgen vor !
Am "effizientesten" und daher meistverwendet, sind Scheiben- und Trommelmähwerke. Die Arbeitsfläche dieser Mähwerke ist im Vergleich zu tierfreundlicheren Doppelmesser-/Balkenmähern aber 2-5 Mal größer. Die Fahrgeschwindigkeit ist mit rotierenden Klingen fast doppelt so hoch. Diese Mähwerke erzeugen einen Sogeffekt, wodurch Insekten, Amphibien, Vögel und Kleintiere so gut wie keine Chance zur Flucht haben. Die Mortalität durch die Mahd mit rotierenden Mähwerken liegt bei ca. 60-65%.
Die Mahd mit Scheiben- oder Trommelmähwerk richtet im Vergleich zum Balkenmäher dreimal mehr Schaden in der Wiesenpopulation an. Wenn dazu noch ein Aufbereiter montiert ist, der das Gras vor dem Schnitt zerpresst (schnellere Trocknung), verursacht dies eine um nochmals 15% höhere Mortalitätsrate. In Summe dann ca. 80-85%. Mähbalken haben sich in zahlreichen Untersuchungen an Insekten und Amphibien jeder Art, als für die Wiesenfauna schonendste Mähtechnik erwiesen.
Das Zetten – also das kreiselnde Wenden des Grasschnitts zur Heu-Trocknung – bewirkt bei Insekten, Larven und Raupen ca. 30 % Restpopulations-Schädigung. Das Schwaden und Verpressen des Heus zu Rundballen tötet oder verletzt weitere 45 % (in Summe 75-80 %) der nach der Mahd noch verbliebenen Insekten und Amphibien. Bei jungen Feldhasen und Rehkitzen ist das Zetten und Schwaden der schädlichste Arbeitsschritt (Ø 90 % Todesrate).