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Abb.: Bodenatlas 2015
Heinrich Böll Stiftung

BODENLEBEN & HUMUS

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Buch 1

LITERATUR

UNSER BODEN - DAS UNSICHTBARE ÖKOSYSTEM

Das terrestrische Leben auf der Erde hängt wesentlich von der wenige Dezimeter dicken, lockeren Bodenschicht, auch als „Erde“ bezeichnet, ab. Diese oberflächennahe Bodenschicht mit der meist dunklen, braunschwarzen Farbe - der Humus - wimmelt von Leben und stellt die zentrale Produktionsgrundlage für die gesamte terrestrische Biodiversität und die Ernährung der Menschheit bereit.

 

Die Biodiversität der Böden reicht von bodenlebenden Wirbeltieren, Insekten und anderen Arthropoden (u. a. Spinnen, Milben, Asseln, Tausendfüßler, Springschwänze) bis hin zu Würmern, Schnecken, Pilzen und Tausenden von verschiedenen einzelligen Mikroorganismen (u.a. Bakterien, Protisten). 

 

Die vielfältigen Funktionen und Ökosystemleistungen des Bodens und der darin lebenden Organismen hängen eng miteinander zusammen. Sie zersetzen abgestorbene Pflanzenteile, bauen sie in Humus um und verteilen diese fruchtbare Substanz im Boden. Sie ermöglichen so die natürlichen Funktionen des Ökosystems:

  • die Lebensraumfunktion (Artenvielfalt, Biodiversität),

  • die Regelungsfunktion (Wasseraufnahme, -speicherung, -reinigung, Abbau von Pestiziden) sowie

  • die Produktionsfunktion (Nährstoffaustausch, natürliche Fruchtbarkeit).

Bereits in den 1960ern hat die „Grüne Revolution“ begonnen. Eine intensive Landnutzung mit Hochertragssorten, Düngemittel- und Pestizideinsatz, Bodenbearbeitung mit schweren Landmaschinen sowie künstlicher Bewässerung. Dies erhöhte den Ertrag pro Fläche zwar kurzfristig, aber durch den Einsatz dieser „modernen“ Techniken haben 45 % von Europas Böden deutlich an organischer Substanz – dazu gehören insbesondere Humus und Bodenlebewesen – verloren.

 

Weltweit sind bereits 25% der eisfreien Erdoberfläche durch menschliche Eingriffe stark beeinträchtigt (degradiert). Die Bodenverluste durch die konventionelle Landwirstchaft übersteigen die Neubildungsrate von Boden um das 100-Fache.

 

Der Globale Flächenverlust an Boden durch Wind- und Wassererosion, Übernutzung, Versalzung und Überbauung beträgt etwa 120.000 Quadratkilometer pro Jahr. Weitere 130.000 Quadratkilometer werden jährlich durch Bodenverdichtung degradiert.

In Europa werden jährlich rund 500 Quadratkilometer Landfläche (Boden) durch Siedlungen und Infrastruktur überbaut und versiegelt, davon allein in Deutschland jährlich etwa 290 km² - das entspricht 80 Hektar täglich. 

 

Von dieser Bodendegradation, dem Verfall des Bodens zu leblosem Substrat, sind bereits 1,5 Milliarden Menschen direkt betroffen und rund 500 Millionen Menschen leben in Gebieten, die seit 1980 einer zunehmenden Wüstenbildung unterlagen. Diese Situation ist besonders besorgniserregend, weil die Natur ca. 4.000 Jahre benötigt, um 20 cm landwirtschaftlich nutzbarem Boden neu zu bilden.
(Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen 2015)

Böden bilden darüber hinaus den größten terrestrischen Speicher („Senke“) für Kohlenstoff in Form von elementarem Kohlenstoff und organischen Kohlenstoffverbindungen (Humus) und sind damit für die Abwendung der Klimakrise von größter Bedeutung.

(Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen 2017).

Die Landnutzung trägt in hohem Maße zur Klimakrise bei, die wiederum als größter Gefährdungsfaktor der terrestrischen und aquatischen Biodiversität gilt. Die global in den Böden gespeicherte Menge von Kohlenstoff ist mit 1.500 Gigatonnen (Europa: 50 bis 70 Gigatonnen) größer als die terrestrische Gesamtmenge an Kohlenstoff der Vegetation (560 Gigatonnen) und der Atmosphäre (760 Gigatonnen) zusammen.

 

Etwa 10-20% der jährlichen globalen CO₂-Emissionen beruhen auf Verlusten von Bodenkohlenstoff durch Landnutzung, insbesondere durch Pflügen, Entwässerung von Feuchtgebieten, Umbruch von Grasländern und Entwaldung. Das bestätigt die enge Verknüpfung zwischen Biodiversitätsverlust und Klimawandel. 

Der globale Anstieg von Treibhausgasen (THG) in der Atmosphäre bis 2020 wurde zu etwa einem Drittel durch Expansion (Umwandlung von Wäldern, Mooren, Grasland) und Intensivierung der Agrarwirtschaft verursacht. Von 2005 bis 2020 verursachen Landnutzung und Landnutzungs-wandel (LULUC) etwa 23% der globalen THG-Emissionen.

LITERATUR

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Das Best4Soil-Network bietet eine Einführung in das Thema Humus und seine Vorteile im Landbau

The Simple Club
Humus & Bodenlebewesen

'Wie schnell geht Humusaufbau'

FARM2FARM

'Wie funktioniert Humusaufbau'

Planet Health Cure
Der Boden ist ein lebender Organismus

Boden-Organismen - Edapro GmbH

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Literatur

FIBL - Merkblatt Nr_edited

Forschungsinstitut für biologischen Landbau FIBL Merkblatt Nr.1652
'Reduzierte Bodenbearbeitung'

Bodenatlas 2015_edited

Heinrich Böll Stiftung - Bodenatlas 2015
Ein globaler Situationsbericht über
das unsichtbare Ökosystem

Bodenlebewesen_edited
12 Lektionen zum Boden_edited
Abb.: Bodenatlas 2015
Heinrich Böll Stiftung
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